selbstverständnis
Die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW ist eine offizielle Fachstelle des Landes Nordrhein-Westfalen, die aus Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans NRW strukturgefördert wird, um Einrichtungen der Jugendförderung bei der Bereitstellung und Durchführung von medienpädagogischen Angeboten zu beraten und zu unterstützen.
Der breit angelegte Titel der Fachstelle ist Programm. Durch die vielfältigen Medienkonvergenzen sind die verschiedenen Bereiche der Medienarbeit nicht mehr trennscharf voneinander abzugrenzen. Die Bandbreite unserer Tätigkeiten reicht von medienpädagogischer Stadtteilarbeit, über die Schaffung von Netzwerken aus Kunst, Kultur und Bildung, bis hin zur pädagogischen Beurteilung von digitalen Spielen mit Kindern und Jugendlichen, auch auf Barrierefreiheit hin oder der Bereitstellung einer eigenen App für die Jugendarbeit. Wir schaffen mit Kindern und Jugendlichen medienkünstlerische Projekte, die ausgestellt werden oder helfen ihnen dabei, erste Erfahrungen im Making und Coding Bereich zu sammeln. Darüber hinaus beraten wir Einrichtungen und Träger zur nachhaltigen Medienkonzept-Entwicklung, führen Online-Seminare durch, organisieren Fachtage und begleiten und unterstützen dort wo wir gebraucht werden. Dabei ist es uns wichtig, die Zielgruppen im Blick zu behalten, die von kommerziellen Angeboten nur bedingt profitieren und unsere Angebote nah an der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen zu gestalten.
Als Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW vertreten wir die Meinung, dass alle Menschen mit ihren spezifischen Voraussetzungen und Bedürfnissen wertvoll sind und in ihrer Individualität wertgeschätzt werden müssen. So nehmen wir es uns als Aufgabe, Medien als Werkzeug zu betrachten und einzusetzen. Dies trägt einerseits dazu bei, dass Menschen an der Gesellschaft partizipieren und teilhaben können und andererseits mit aktiver Medienarbeit intersektionalen Diskriminierungen entgegenzuwirken.
Diversität und Empowerment von benachteiligten Gruppen ist fachstellen-übergreifend ein wichtiges Thema, welches wir in theoretischen und praktischen Angeboten thematisieren und umsetzen. Es ist uns ein Anliegen, allen Menschen, die an unseren Angeboten teilnehmen, einen sicheren Rahmen zu bieten, in dem ihre Bedürfnisse erkannt werden und das Lernen über Medien und der mediengestützte Selbstausdruck ermöglicht wird. Auch sprachlich möchten wir allen Menschen gerecht werden. Daher haben wir uns dazu entschieden, uns projektübergreifend genderneutral auszudrücken oder das Gender-Sternchen zu verwenden. Wir möchten deutlich machen, dass Geschlechterdiversität für uns ein wichtiges Thema ist und dies auch in jedem Kontext (z.B. auch in Screenreadern) deutlich wird. Wir verfolgen dabei kontinuierlich die passenden Diskurse. Gibt es jedoch Anmerkungen dazu, sind wir immer sehr dankbar für Hinweise und offen für spannende Diskussionen.
Auch Inklusion möchten wir im medienpädagogischen Bereich voranbringen, um uns so für mehr Chancengleichheit einzusetzen. Wir möchten neue Technologien und Medien dafür verwenden, um Menschen mit Behinderung vor Diskriminierung zu schützen und ihnen ermöglichen, mithilfe von Medien Selbstwirksamkeit zu erleben, soziale Beziehungen aufzubauen und Teilhabe an Gesellschaft, Politik und Kultur zu gewährleisten.
Unsere Angebote sind stets partizipativ angelegt und haben das Ziel, die Teilnehmenden in ihrer Ganzheitlichkeit zu betrachten, um ihnen möglichst passende Angebote bereitzustellen. Wir sehen in der Medienpädagogik eine große Chance einen Beitrag dazu zu leisten, dass mehr Menschen Zugang zu allen Teilen der Gesellschaft bekommen.
Die Digitalisierung ist ein unübersichtliches Feld. Deshalb führen wir Fachkräfte behutsam an medienpädagogische Themen heran und erarbeiten mit ihnen gemeinsam Brücken, mit denen sie ihre bisherige pädagogische Haltung in ein digitales Umfeld überführen können. Ob Skepsis oder Begeisterung, jede Haltung kann inhaltlich für eine medienpädagogische Auseinandersetzung mit Jugendlichen und die Konzeption von Projekten genutzt werden. Wichtig ist uns die Übertragbarkeit von theoretisch Erlerntem in die Praxis und so sind unsere Referent*innen in der Regel selbst in medienpädagogischen Projekten tätig und können diese Erfahrungen an die Teilnehmenden unserer Fortbildungen weitergeben. Wir akzeptieren ein sich veränderndes Medienverhalten der Jugendlichen und passen unsere Angebote dabei den Trends und technischen Entwicklungen an. Unsere Angebote haben Modellcharakter. Jugendliche werden bei uns nicht nur als schutzbedürftige Mediennutzer*innen angesehen, sondern als aktiv Gestaltende, die bei ihren Tätigkeiten medienpädagogisch unterstützt werden müssen, um sich sicher und selbstbewusst in digitalen Umgebungen bewegen zu können.Um diese Ziele zu erreichen, erfinden wir uns und unsere Angebote immer wieder neu, um zeitgemäße Antworten auf komplexe Fragen finden zu können. Der gesetzliche Jugendschutz und der Auftrag des erzieherischen Jugendschutzes stellen dabei das Fundament unseres Handelns dar, von dem aus wir unsere Projekte denken und planen. Daher sind viele unserer Mitarbeitenden aktiv an den Prozessen des gesetzlichen Jugendschutzes wie der USK, FSK, FSF beteiligt und bringen sich dort mit ihren praktischen Erfahrungen in den dynamischen Prozess des Jugendmedienschutzes ein.
Wir leben den Netzwerkgedanken und kooperieren mit Institutionen aus unterschiedlichsten Bereichen. Die Diversität der Institutionen verstehen wir dabei als Stärke und Gewinn. Aus diesen Gründen arbeiten wir mit vielen Einrichtungen seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammen und bieten diesen Partner*innen immer wieder innovative und attraktive Pilotprojekte, die wir für unterschiedliche Förder*innen durchführen dürfen. Wir wollen insbesondere Kindern und Jugendlichen Erfahrungsräume schaffen, die pädagogisch begleitet sind und sie in die Lage versetzen an der digitalen Welt teilzuhaben. Egal woher sie kommen oder wer sie sind. Dafür sind wir nicht nur in der offenen Kinder- und Jugendarbeit aktiv, sondern auch in den Hilfen zur Erziehung, in der Kulturellen Bildung und in sonstigen Bildungsbereichen. Wir sind immer offen für neue Denkansätze und Projektideen und begeben uns gerne auf medienpädagogisches Gebiet, das noch nicht vollends erschlossen ist.
Haben Sie noch Fragen? Dann scheuen Sie sich nicht uns anzusprechen, vielleicht ergibt sich auch daraus eine gute Zusammenarbeit!
Das Ziel der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW ist zielgruppengerechte Medienkompetenzvermittlung, die Spaß machen soll. Wir arbeiten mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen von vier bis 27 Jahren. Die Privats- und Intimsphäre von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu schützen, ist unser wichtigstes Anliegen im Rahmen unserer Veranstaltungen. Deshalb haben wir mit unserem Schutzkonzept Präventionsbausteine und konkrete Richtlinien entwickelt, um einen möglichst sicheren Raum zu gestalten. Wertschätzung und Mitbestimmung stehen dabei im Fokus unserer Arbeit.
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollen erfahren:
- Du bist gut so wie du bist.
- Du darfst sein, wie du sein möchtest.
- Du bist wichtig.
- Du kannst mitsprechen und mitgestalten.
- Du darfst Fehler machen.
- Wir interessieren uns für dich und deine Ideen.
- Wir hören dir zu und schützen dich.
Wir möchten, dass alle Teilnehmenden gestärkt, mit vielen neuen Erkenntnissen und einem guten Gefühl nach Hause gehen. Den Schutz vor Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt sehen wir nicht nur als unsere gesellschaftliche Verantwortung, sondern setzen uns dafür ein, andere Institutionen und Fachkräfte dafür zu sensibilisieren und zu unterstützen.