Thema: Improvisiertes Musizieren als hybrides Erlebnis
Einsatzort: Offline, Vorort in Proberäumen oder geeigneten Jugend- und Kulturzentren mit Instrumenten und weiteren Equipment (Verstärker, Mischpult, Gesangsanlage, Mikrofone, Kabel etc.) oder digital von zu Hause aus oder aus geeigneten Räumlichkeiten mit Internetverbindung.
Zielgruppe: Im Rahmen des Angebots sind zahlreiche Jugendliche zwischen 16-27 Jahren einbezogen worden.
Ziele: Musik ist eine eigene Sprache. Sie schaut nicht auf Alter, Sprache, Herkunft, Geschlecht, Religion usw. Sie überwindet alle Grenzen (auch die digitalen).
„Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit.“
Henry Wadsworth Longfellow (1807 – 1882), US-amerikanischer Dichter von Verserzählungen und Übersetzer
Dauer: Einzelne Treffen, wiederkehrende Treffen, Blocktreffen (z.B. ein Wochenende), Ferienfreizeiten und dergleichen sind möglich. Keine Einschränkungen.
Bewertung: Das Konzept ist erfolgsversprechend, da das Angebot niedrigschwellige Hürden aufweist.
Impro Musik als hybrides Erlebnis: Es treffen sich Menschen. Sie machen zusammen Musik. Jedes Instrument ist gern gesehen. Es kann gesungen, getanzt, Pantomime oder Text vorgetragen werden.
Sie treffen sich in geeigneten Räumen, ob öffentlich oder privat. Geeignet sind die Räume, wenn sie für Lautstärke vorbereitet sind. Gut auch, wenn eine Gesangsanlage mit Mikro, Mischer und Boxen vorhanden ist. Die Menschen bringen eigene Instrumente und ggfs. Verstärkung mit.
Nur das Wichtigste ist organisiert. Es gibt Pläne für das Konzert, das mit den anwesenden Musiker*Innen entsteht. Es werden Combos zusammengestellt. Soli sind auch möglich. Einzige Begrenzung: Eine Sanduhr zeigt nach 5 Minuten das Ende der frei improvisierten Musik an. Dann startet die nächste Band.
Manchmal bestimmt der Zufall die Zusammensetzung der Bands. Verschiedene Randomisierungen sind möglich: Reihenfolge des Eintreffens der Musiker(innen), Namen aus dem Hut ziehen (Fortunarunde), gleiche Instrumente, keine Instrumente usw. usf.
Es kann passieren, dass es Dirigent*Innen gibt, welche sich eine Band zusammenstellen und ein freies Stück dirigieren.
Musik entsteht und vergeht sofort. Menschen können sie aufnehmen und später erneut hören. Aber das ist etwas anderes als live dabei zu sein.
Pandemie. Kein gemeinsames Musizieren mehr möglich. Geht es über das Internet?
Mit Zoom ausprobiert. Letztlich ungeeignet. Zuviel Latenz (Verzögerung), Priorisierung des lautesten Instrumentes durch die Software, dadurch kein gemeinsames Spielen und Hören möglich. Macht trotzdem Spaß, weil zu den improvisierten Musiken noch technische Unabwägbarkeiten hinzukommen.
Immerhin kann kommuniziert werden. Musik aber selbst im improvisierten Verständnis so unmöglich.
Varianten werden ausprobiert. Das Konzept von TriTopOrange ist seit Jahren erprobt. Das Publikum gibt dem Trio auf der Bühne ein Wort, welches dann zu Musik, manchmal mit Text frei improvisiert, live wird.
Dies fürs Internet aufbereitet, tragen die Zusehenden im Chat ihr Wort ein. Per Würfel bestimmt ein Musiker welches Wort als nächstes vertont wird. Hierbei sind die Musiker zusammen auf einer Bühne. Es wird live bei YouTube ins Internet gestreamt.
Um echte hybride Veranstaltungen für Musik und andere Künste ins Werk zu setzen, braucht es bessere Hard- und Software und eine stabile, flotte Internetverbindung. Immer ist auch talentierte Moderation nötig, um Neuankömmlinge schnell einzubinden.
In vorbereiteten Räumen, mit vorbereiteter Moderation kann geübt werden, was mit nach Hause genommen zu echten hybriden Erlebnissen führt. Alle Menschen können teilhaben, ob von zu Hause oder Vorort.
Zukunftsmusik, dass zusätzlich eine virtuelle Bühne immer für berechtigte und Freund*Innen zur Verfügung steht, sich jederzeit zu treffen und mit echten Instrumenten zu Hause die Avatare im Internet befeuernd zusammen zu spielen.
Toolsammlung:
ASIO4All Universeller Windows-Treiber für Audio-Interfaces
BlackHole virtuelles Audio-Interface für macOS
VB-Audio VB-Cable Virtual Audio Device A+B sowie C+D Virtuelles Audio-Interface für Windows (und macOS)
LadioCast für PC und Mac Software-Mixer für verschiedene Audio-Quellen (Windows und macOS)
Cockos Reaper mit Ninjam DAW für Windows, macOS und Linux (experimentell)
Projektbeschreibung zu LoLa Streaming-Projekt aus Triest
Doozzoo Video-Konferenz-Dienst zum Musikunterricht
JamKazam Video-Konferenz-Dienst mit Echtzeitübertragung
SessionLinkPro Dienst für Audio-Übertragungen und Konferenzen
Steinberg VST Connect Plug-in in Cubase Pro und Nuendo für Remote-Recording
Autor: Pepe Hennies M.A. Erziehungswissenschaften, Politik, Medien, Musiker, Künstler