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Ratgeber

Chancen und Risiken der hybriden Jugendarbeit

Abstrakte Grafik aus einem orangenen Dreieck.

Welche Chancen und Risiken können bei hybrider Jugendarbeit vorliegen?

Chancen

Es ergeben sich vielfältige Chancen hybrider Jugendarbeit hinsichtlich der Teilnahme und Einbindung. Ohne räumliche Begrenzungen erweitern sich Teilhabechancen und es ergeben sich neue Möglichkeiten, jugendliche Teilnehmer*Innen zu erreichen. Es können gleicherweise alle Teilnehmenden – digital oder analog – von hybriden Angeboten profitieren und niemandem wird der Zugang aufgrund räumlicher Bedingungen verwehrt. So ist es beispielsweise möglich, trotz einer ansteckenden Erkrankung an hybriden Angeboten teilzunehmen. Diese Orts- und Situationsunabhängigkeit ermöglicht es darüber hinaus auch Menschen mit Erkrankungen des Immunsystems, welche sonst aus Infektionsschutzgründen nicht an Großveranstaltungen teilnehmen können, Angebote der offenen Jugendarbeit anzunehmen und in Kontakt mit Gleichaltrigen zu kommen. Ebenso können hybride Angebote für Jugendliche mit Mobilitätseinschränkungen von Nutzen sein, da sie so nicht auf barrierefreie Treffpunkte und Orte angewiesen sind und introvertierte Jugendliche können niedrigschwellig an Angeboten teilnehmen. Außerdem erweitert sich durch die digitale Ebene der Raum deutlich, sodass es wahrscheinlicher ist, Gleichaltrige mit ähnlichen Erfahrungen, Hobbys oder Interessen zu finden. 

Risiken

Trotz der vielfältigen Chancen hybrider Angebote lassen sich auch Grenzen und Risiken feststellen. Während sich die Vernetzungsmöglichkeiten zwar zu erweitern scheinen, lässt sich die Qualität der Vernetzung unter den Teilnehmenden hinterfragen, denn es besteht die Gefahr, dass digitalen und analogen Teilnehmer*innen keine ausgeglichene Aufmerksamkeit zukommt und sie sich als Zuschauende fühlen. Dies kann dazu führen, dass die jeweiligen Teilnehmenden (zeitweise) das Interesse am Angebot und den Inhalten verlieren – es sollten also vorab mehrere Vorgehensweisen erarbeitet worden sein, um alle einzubeziehen und die Interaktionen zwischen Präsenz- und Online-Teilnehmenden zu unterstützen.

Es gibt Personenkreise, die besonders von den Grenzen und Risiken hybrider Jugendarbeit betroffen sind, wie beispielsweise Menschen mit zugeschriebener geistiger Einschränkung. Sie verfügen häufig über schlechtere Ausstattung, weniger Medienkompetenz und Hilfestellung aus dem Umfeld, was die Teilnahme an hybriden Angeboten gänzlich verhindern kann. Um digital teilnehmen zu können, ist neben dem Zugang zu entsprechenden Endgeräten mit Mikrofon und Kamera eine stabile Internetverbindung notwendig. Obwohl immer mehr Jugendliche ein Smartphone besitzen, ist eine Exklusion aufgrund mangelnder Zugänge nicht auszuschließen. Dies ist besonders relevant, da Technik, Internet und Übertragungsqualität einen Einfluss darauf haben, ob und wie die Jugendlichen von hybriden Angeboten überhaupt profitieren können. Hieraus ergibt sich die primäre Aufgabe, technische Ausfälle oder Störungen zu verhindern, was wiederum die eigenen Grenzen hybrider Jugendarbeit aufzeigt. 

Autorin: Mara Schulze

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