Im Zuge der Corona-bedingten Schließung von Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit haben sich zahlreiche pädagogische Fachkräfte auf die Suche nach digitalen Tools gemacht, die es ermöglichen, weiterhin mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu bleiben. Vielen begegnete hierbei die Plattform Discord – und einige wurden schnell aktiv und eröffneten eigene Discord-Server, auf denen sich Jugendliche und Fachkräfte seitdem versammeln und austauschen.
Sowohl die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW als auch die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW sehen es als ihren Auftrag an, auf diese Entwicklung einen differenzierten Blick zu werfen. Uns erreichen Anfragen verschiedener Träger und Fachkräfte, die aufgrund von Datenschutzbedenken und Unsicherheit in der Handhabung nicht auf Discord umsteigen wollen, sich aber fragen, ob dies notwendig sei, um dem pädagogischen Auftrag in Krisenzeiten weiterhin gerecht zu werden.
Was beinhaltet die Handreichung?
Diese Handreichung gibt daher einen Überblick über die Vor- und Nachteile von Discord und unterstützt bei der Abwägung, inwieweit ein Einsatz von Discord im Rahmen des erzieherischen Jugendmedienschutzes als sinnvoll zu erachten ist.
Diese Fragen und Themen werden in der Handreichung bearbeitet:
- Was ist Discord?
- Warum ist Discord interessant für die Kinder- und Jugendarbeit?
- Discord und Datenschutz
- Wenn ich mich für den Einsatz von Discord entscheide – wie stelle ich
einen möglichst sicheren Nutzungsrahmen her? - Leitlinien zur Nutzung von Discord in der Kinder- und Jugendarbeit
Wieso ist es wichtig, sich mit Discord auseinanderzusetzen?
Besonders während der aktuellen Situation würde eine Abkehr von kommerziellen Tools zur digitalen Beteiligung die Möglichkeiten der Partizipation und Niedrigschwelligkeit von Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit verschlechtern.
Ohne Zweifel ist es sehr wichtig, in Kontakt zu bleiben, um auch in Krisenzeiten Kindern und Jugendlichen zu signalisieren „Wir sind für euch da!“ und wollen euch die dringend gebrauchten Beratungen und pädagogischen Angebote weiter niedrigschwellig ermöglichen. Dennoch ist es weiterhin unerlässlich, einen differenzierten Blick auf die verwendeten digitalen Tools zu werfen und genau abzuwägen, ob Bedenken bezüglich des Datenschutzes höher anzusiedeln sind als der pädagogische Nutzen.
Die Handreichung soll Fachkräfte dabei unterstützen, einen weitreichenden Überblick über die Plattform Discord zu erhalten und im Austausch mit anderen Fachkräften, Trägern und Institutionen der Jugendförderung eine geeignete Lösung für digitale Angebote zu schaffen.
Die Handreichung ist in gemeinsamer Zusammenarbeit zwischen der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW und der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW entstanden.
Stand: 04/2020